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Warum diese Kampagne?

Kitas sind nicht nur ein wichtiges Betreuungsangebot, sondern ein essenzieller Bildungsbestandteil unserer Gesellschaft. 

Doch durch die Unterfinanzierung ist das Kita-System in Schleswig-Holstein in Gefahr. Wenn das Land die zur Verfügung stehenden Finanzen nicht erhöht, werden viele Kitas bei der Qualität und damit letztlich auch bei den Öffnungszeiten den Rotstift ansetzen müssen. Das bedeutet am Ende, dass sich viele Elternteile dafür entscheiden müssen, auf Teilzeit zu gehen und zumindest am Nachmittag wieder an den „heimischen Herd“ zurückmüssen, um sich um ihre Kinder zu kümmern. 

 

Auf diese fatalen Folgen der Unterfinanzierung für unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unsere Zukunft möchten wir mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne aufmerksam machen und brauchen daher Ihre Unterstützung! 

Die Landesregierung muss jetzt alle Akteure an einen Tisch holen und klären, wie die gesetzlich festgelegten Ansprüche angesichts der dramatischen Unterfinanzierung  eingehalten werden sollen - andernfalls drohen dramatische Einbußen im Qualitätsniveau und Leistungsangebot, unter anderem verkürzte Öffnungszeiten. 

 

Mit dieser Kampagne sollen Haushaltsentscheidungen des Kabinetts der Landesregierung Schleswig-Holsteins positiv für die Finanzierung eines guten Kita-Angebots beeinflusst werden. Auch wenn die derzeitige Haushaltslage angespannt ist, kann es keine Lösung sein, dass Berufstätige nun auch am Nachmittag dazu gezwungen werden, sich zwischen „Herd“ und Job entscheiden zu müssen. Dies würde den Fachkräftemangel weiterhin verschärfen und damit auch der Haushaltslage und der Zukunft der Kinder in Schleswig-Holstein schaden. 

#küchenschürzenchallenge

Jetzt teilnehmen.

Ein gutes Kita-Angebot sichert die Wettbewerbsfähigkeit Schleswig-Holsteins und sichert Fachkräfte heute und morgen. Ohne Kita müssten viele Profis anstatt auf ihrem beruflichen Spielfeld am Herd stehen. Daher ist das Thema Kita für uns alle wichtig. Nehmen Sie jetzt an der Küchenschürzenchallenge teil und unterstützen Sie das Thema:  

01.

Schießen Sie ein Foto von sich in Ihrem Arbeitsumfeld mit Ihrer eigenen Küchenschürze.

Florian Scheske  

Geschäftsführer und Gründer bei lillebräu 

„Ohne Kita könnte ich kein Unternehmer sein.“

„Natürlich will ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern verbringen“, sagt Florian Scheske. Obwohl sein Terminkalender ständig voll und seine Arbeitszeiten nur bedingt planbar sind, schafft er sich konsequent Zeit-Inseln für die Familie. „Die Wochenenden sind heilig“, betont er. Von Montag bis Freitag teilt er sich die Wege zur Kita mit seiner Frau, die als Ärztin 30 Stunden pro Woche arbeitet. „Das klappt gut, weil unsere Kita sehr flexibel ist“, sagt er, „und weil uns zwei Großeltern-Paare unterstützen.“ 

 

Nicht nur als Vater, auch als Arbeitgeber ist er auf ein gutes und zuverlässiges Kita-Angebot angewiesen: Neben ihm und seinem Co-Geschäftsführer haben fünf weitere Angestellte Kinder in der Betreuung. Denen bietet lillibräu mit Elternzeit-, Teilzeit- und Home-Office-Angeboten zwar viel Unterstützung, aber das alleine würde nicht ausreichen. „Ganz ohne Kitas wären wir als Familie und als Firma aufgeschmissen“, sagt Florian Scheske“. „Dann könnte ich kein Unternehmer mehr sein.“ 

„Keine Kita?    Katastrophe!“

Lukasz Malinowski  

Busfahrer bei der
Kieler Verkehrsgesellschaft  

„Ohne Kita ginge gar nichts“, sagt Lukasz Malinowski. „Meine Frau und ich müssen uns darauf verlassen können, dass unsere Kinder tagsüber gut betreut werden.“ Der Vater von vier Kindern arbeitet Vollzeit im Schichtdienst, seine Frau absolviert ein Studium zur Heilpraktikerin. Ihr ältestes Kind ist bereits im Schulalter, zwei weitere gehen in die Kita und ihr jüngster Sohn besucht den Hort. 

 

Als Busfahrer kann Lukasz Malinowski zwar seine Arbeitszeiten nicht selbst flexibel gestalten, kommt allerdings in sechs unterschiedlichen Diensten zum Einsatz und sitzt auch an Feiertagen hinterm Steuer. Das macht die Organisation eines geregelten Alltags zu einer echten Herausforderung. „Aber wir halten als Familie zusammen und helfen uns gegenseitig“, sagt er. Wie ihr Leben ohne eine flexible Kita-Betreuung aussehen würde? Dazu fällt ihm nur ein Wort ein: „Katastrophe!“ 

„Ohne Kita hätte unser Leben nicht funktioniert.“ 

Ramona López   

Beraterin „Studentisches Leben“
beim Studentenwerk SH  

„In meiner Doppelrolle als Mutter und Arbeitnehmerin stand ich permanent unter Druck“, erinnert sich Ramona López. Als ihre beiden Kinder im Kita-Alter waren, arbeitete sie 28 Stunden pro Woche. „Dabei hatte ich noch Glück, dass ich einen verständnisvollen Arbeitgeber hatte und meine Kinder von tollen und warmherzigen Erzieher*innen betreut wurden.“ Trotzdem war da immer das schlechte Gewissen, wenn ihre Kinder mal wieder als letzte abgeholt wurden.  

 

Mittlerweile besuchen ihre Tochter und ihr Sohn die Schule und Ramona López arbeitet als Beraterin beim Studentenwerk SH – mit dem Beratungsschwerpunkt „Studierende mit Kind“. „Denn nicht nur für Eltern, die bereits im Berufsleben stehen, ist eine gute und zuverlässige Kinderbetreuung unverzichtbar“, betont sie, „sondern auch für die Fachkräfte von morgen.“ Welche Rolle das Kita-Angebot im Lebensmodell junger Familien spielen kann, weiß sie aus eigener Erfahrung. „Ohne Kita hätte das alles damals nicht funktioniert.“  

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Was ist eine gute Kita?

Die Wohlfahrtsverbände in Schleswig-Holstein setzen sich für eine gute Kita ein, die frühkindliche Erziehung und Bildung und Betreuung garantiert. 

Was bedeutet das?

 

01. Eine gute Kita begleitet Kinder und Familien und stärkt sie für die Zukunft.  

Eine gute Kita sollte ein verlässlicher Hafen für Kinder sein, mit klaren Strukturen sowie motivierten und kompetenten Fachkräften. Dafür müssen alle Beteiligten an einen Strang ziehen – von den Kita-Mitarbeitenden, dem Träger über die Kommunen und Kreise bis zum Land. Nur so kann ein krisensicheres Kita-System erhalten werden und eine Stütze unserer Gesellschaft sein.  

02. Eine gute Kita schafft eine liebevolle und fördernde Umgebung, in der jedes Kind individuell unterstützt wird. 

Dafür müssen die Kitas flächendeckend inklusiv gestaltet und so ausgestattet werden, damit jedes Kind nach seinen Begabungen und Bedürfnissen gefördert werden kann. Sie benötigen multiprofessionelle Teams, unter anderem mit Heilpädagogen, und eine barrierefreie Einrichtung. 

 

03. Eine gute Kita bildet für die Zukunft. 

Kitas schaffen gleiche Bildungschancen und die Grundlagen für die weitere Bildungskarriere von Kindern. Sie ermöglichen einen guten Start in die Schule. Dafür bedarf es ausreichend und gut ausgebildeter Fachkräfte, die Zukunftskompetenzen vermitteln.  

04. Eine gute Kita ermöglicht eine verlässliche Betreuung.  

Eltern benötigen bedarfsgerechte Öffnungs- und verlässliche Betreuungszeiten – auch auf dem Land. Dazu brauchen Kita-Träger Planungssicherheit bei der Finanzierung und vor allem, noch einmal, ausreichend Fachkräfte.  

 

05. Eine gute Kita braucht ein attraktives Arbeitsumfeld für Kita-Fachkräfte. 

Um genügend und qualifizierte Fachkräfte für Kitas gewinnen zu können, bedarf es einer konkurrenzfähigen Ausbildung mit einer angemessenen Vergütung. In den Kitas müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Dazu gehört ein angemessener und kindgerechter Fachkraft-Kind-Schlüssel, verlässliche Arbeitszeiten, weniger Bürokratie und dauerhaft gute Gehälter. 

Letztlich:

Jeder Euro für Kitas ist eine Investition in die Zukunft! 

Warum die Wohlfahrtsverbände?

Warum engagieren sich die Wohlfahrtsverbände so stark in diesem Bereich?  Ganz einfach: Es ist ihr grundlegender Auftrag. Die Wohlfahrtsorganisationen verfolgen ein humanistisches Prinzip des helfenden und sinnstiftenden Handelns, das darauf abzielt, eine stabilisierende Wirkung und einen Mehrwert sowohl für die Gesellschaft als auch für jeden einzelnen Menschen zu schaffen. 

 

Ihr Ziel ist es, Armut und soziale Notlagen zu verhindern, indem sie die zugrunde liegenden Ursachen angehen. Die Verbände setzen sich für Chancengleichheit und die Teilhabe jedes Einzelnen ein und treten dort ein, wo staatliche Unterstützung und der Markt versagen oder sich nicht engagieren. Als Teil der Sozialwirtschaft streben sie eine solidarische, gerechte und inklusive Gesellschaft an. 

 

Die Wohlfahrtsverbände betreiben Einrichtungen im sozialen Bereich, sowohl professionell geführt als auch durch das wichtige Engagement von Freiwilligen. Zusätzlich zu ihrer praktischen Arbeit haben sie auch ein politisches Mandat, um die Interessen der Betroffenen in verschiedenen politischen Bereichen zu vertreten und helfen bei der Entwicklung von Hilfs- und Unterstützungsprozessen. 

Die Freie Wohlfahrtspflege ist heutzutage ein bedeutender Arbeitgeber mit etwa 120.000 Einrichtungen und Diensten sowie rund 1,9 Millionen Beschäftigten. In Schleswig-Holstein arbeiten über 29.000 Fachkräfte in Kitas, wobei etwa 75% oder knapp 22.000 bei freien Trägern beschäftigt sind. Diese Zahlen verdeutlichen den Fokus darauf, die Rechte der Kinder zu schützen, Bildungschancen zu fördern und Werte wie Partizipation und Demokratie zu vermitteln. 

 

Es ist wichtig zu erkennen, dass die Sozialwirtschaft nicht nur Kosten verursacht, sondern auch nachweisbare monetäre Rückflüsse in die Gesellschaft generiert. Die Wohlfahrtsverbände tragen aktiv zur Wertschöpfung für das Land, die Regionen, die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt bei, unterstützen Familien und Kinder für eine erfolgreiche Gegenwart und Zukunft. 

 

Ihr Bestreben liegt darin, sowohl den Familien als auch den Fachkräften gute Rahmenbedingungen zu bieten, die eine erfolgreiche Unterstützung im Alltag ermöglichen. Eltern sollen die Möglichkeit haben, ihrem Beruf oder anderen Aufgaben nachzugehen, während ihre Kinder in qualitätsvollen Einrichtungen betreut und gebildet werden. Letztlich sollten wir gemeinsam das Ziel verfolgen, das Wohl der Kinder und die Stärkung unserer Gesellschaft zu fördern. 

Wer ist die LAG und wer sind die Wohlfahrtsverbände? 

Die Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände Schleswig-Holstein e.V. ist ein Zusammenschluss von sieben Wohlfahrtsverbänden: 

Wir engagieren uns für Menschen aufgrund unserer religiösen, humanitären und politischen Überzeugungen. Wir lassen uns von der Idee leiten, dass Frieden und Demokratie nur auf einer sozialen und solidarischen Grundlage möglich sind. Sozial heißt für uns, für Menschen zu sorgen. 

 

Aus unserer solidarischen Haltung heraus fordern wir gleichberechtigte Teilhabe und Teilgabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Wir repräsentieren die Zivilgesellschaft. Auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips leisten wir das, was weder Staat noch Markt gelingt. 

Sende uns bei Fragen gerne eine Nachricht und wir melden uns in Kürze.

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

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